Was ist Supervision?

Supervision ist ein beruflicher Reflexionsprozess über Fragen der Person, der Aufgaben, der Beziehungen und der Organisation mit dem Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, damit der Supervisand seine Selbststeuerungskompetenz entwickeln und Lernprozesse selbstständig initiieren kann.

Supervision ist der klärende Blick von oben, die kritische Sicht von außen und arbeitet ebenso reflexiv und nicht instruktiv.
Für die Deutsche Gesellschaft für Supervision (DGSv) ist Supervision ist ein professionelles Beratungsangebot, das zur Sicherung und Verbesserung der Qualität beruflicher Arbeit eingesetzt wird und besonders in den Bereichen Anwendung findet, wo Menschen mit Menschen oder in Bezug auf Menschen arbeiten.

Supervision reflektiert den ihren beruflichen Alltag, lässt sie laut denken, ohne dass sie etwas befürchten müssen. In der Supervision können sie in Ruhe über Entscheidungen nachdenken, sie können Entwürfe für ihr zukünftiges Handeln entwickeln, sie können ihren Frust abladen und neue Energie tanken.

Grundlage dieses Beratungsverfahren (wie auch des oben beschriebenen Coachings) ist die Erkenntnis, dass berufliches Handeln in einem Spannungsfeld aus vielen verschiedenen Komponenten ereignet. Die bewussten und unbewussten Motive aller Beteiligten, ihre biographischen Hintergründe und aktuellen Lebensbezüge, die Aufgaben und Ziele der Organisation und die relevanten, z.B. politischen oder rechtlichen Umweltbedingungen wirken immer im Zusammenspiel auf ihre aktuelle Situation ein. Mit Hilfe der Supervision können sie die Arbeitsbedingungen für sich selbst, für ihr Team, für ihre Organisation effizienter und befriedigender gestalten und gewünschte Veränderungen gezielt initiieren und implementieren.

Supervision ist professionell:
Supervision wird von Fachleuten durchgeführt, die für die komplexen Aufgabenstellungen der Supervision speziell ausgebildet worden sind.
Sie haben eine Felderfassungskompetenz, d.h. sie können sich in verschiedenste Arbeitsfelder des Sozial¬ und Bildungswesens, der Dienstleistungsbereiche und auch der Profitorganisationen hineindenken. Sie haben Kenntnis über unterschiedlichste Organisationen, deren Anliegen, Strukturen und Aufgaben.
Supervisoren können sie in unterschiedlichsten Aufgabenbereichen bei der Reflexion ihrer Arbeit professionell begleiten. Supervisoren haben durch die mehrjährige Ausbildung ein hohes Maß an Eigenschulung und Selbstreflexions- und Wahrnehmungskompetenz entwickelt, so das sie sich mit ihrer ganzen Person in professioneller Art und Weise ihrem Beratungsprozess zur Verfügung stellen können.

Supervision ist transparent:
Ein Supervisor arbeitet mit einer bewussten Berufsethik (siehe DGSV) und sorgt für eine Kontraktklarheit, indem Aufgaben, Ziele und Modalitäten der Supervision eindeutig festgelegt werden. In der Supervision verbieten sich vom Selbstverständnis her alle manipulativen Techniken.

Supervision konfrontiert:
Bewusst initiiert, gibt es eine konstruktiv kritische Auseinandersetzung mit ihren Erlebnissen, Problemen, Konflikten und Fragen aus dem beruflichen Alltag. Hier wird nicht weggesehen, sondern bewusst hingesehen, da der Supervisor seine Externität an der Stelle nutzten kann. Da es grundsätzlich um die Entwicklung von Personen und Organisationen geht, werden psychische, soziale und institutionelle Faktoren in der Beratung berücksichtigt.

Supervision unterstützt:
Durch die Konfrontation auf der eine Seite und der Ressourcenorientierung auf der anderen Seite werden sie in der Supervision angeregt, individuelle Problemlösungskonzepte zu entwickeln, die Kommunikationsfähigkeit ihres Arbeitsteams zu verbessern und Strukturveränderungen und andere organisatorische Veränderungsprozesse zu initiieren und durchzuführen.

Supervision entwickelt:
Ihre soziale Kompetenz wird durch die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und durch Analyse der Kommunikation gesteigert. Sie können emotional entlastet werden, da sie in der Supervision einen geschützten Raum zur Öffnung haben. Dadurch wird die Arbeitszufriedenheit in ihrem Team erhöht. Letztlich trägt Supervision zur Personalentwicklung der gesamten Organisation bei. Dadurch kann die Arbeit effizienter gestaltet werden.

Supervision ist flexibel:
Die Beratung wird als Einzelsupervision, Gruppen- oder Teamsupervision und auch als Supervision in Organisationen angeboten.

Supervision ist selbstreflexiv und lernorientiert:
Sie instruiert oder schult nicht, sondern fördert das Lernen von Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen. Supervision ereignet sich immer in einer interaktiven Beziehung zwischen den beteiligten Supervisanden und dem Supervisor. Ziel ist das Entwickeln der Fähigkeit, eigenständig Lernprozesse initiieren zu können.

Supervision verbindet:
Ihre entscheidenden Lebensbereiche (Persönlichkeit und Lebensprägung, persönliches Lebensumfeld, berufliche Rolle und Qualifikation, sowie die Organisation, in der sie ihre berufliche Rolle leben, mit allen Zusammenhängen) werden im Sinne einer Balancierung in der Supervision betrachtet und Strategien zur Regulierung entwickelt. Hier trägt Supervision wichtige Impulse zu besserem und vertieftem Verstehen und damit zur Erweiterung ihres Handlungsspielraums bei.

Supervision verhindert:
Gerade in routinemäßig durchgeführter Supervision haben sie die Chance, Burnoutprophylaxe zu betreiben und Symptome rechtzeitig zu erkennen und durch konkrete Maßnahmen dem entgegenzuwirken.

Supervision weitet sich aus:
Supervision wird als Beratungskonzept über Felder sozialer Arbeit hinaus zunehmend auch in den Bereichen Gesundheitswesen, Wirtschaft und Dienstleistungsunternehmen, Verwaltung und Politik nachgefragt und eingesetzt.

 

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